Regatta - Projekt -
"Attergau Zeitreise" |
Hügelgräber, Römerstraße, Wölbäcker, archäologische Grabung, Spuren
der Kelten im Attergau - das sind Themen, über die zur Zeit des
Öfteren in unserer Gegend gesprochen wird.
Dazu einiges aus meiner Sicht:
Vor ungefähr 20 Jahren weckten unweit meines Wohnortes Baum einige
kreisförmige Erdhügel im Wald mein besonderes Interesse. Das war
sozusagen die Geburtsstunde meiner archäologischen
Entdeckungswanderungen. Nach verschiedenen Kontaktnahmen mit
geschichtlich interessierten Personen kam ich schlussendlich mit dem
Bundesdenkmalamt (kurz BDA) in Wien ins Gespräch. Mit Frau Dr.
Marianne Pollak und auch mit der Leiterin des BDA Frau Hofrat Dr.
Christa Farka wurden Termine vereinbart und mit ihnen war ich dann
unterwegs, um die betreffenden Fundstellen zu begutachten und sie
beim BDA in Wien registrieren zu lassen.
Zur Zeit ist mein Ansprechpartner Herr Mag. Heinz Gruber, der das
BDA in Oberösterreich vertritt.
So konnte ich in diesen zwei Jahrzehnten eine ansehnliche Zahl von
vermutlichen Grabhügeln lokalisieren. Es werden sicher an die 100
Hügel auf ca. 10 Fundplätzen sein. Und das auf einer relativ engen
Fläche zwischen Seewalchen, Gampern, Berg und dem Dienstberg. Dazu
kommen noch eine Reihe von befestigten Anlagen und Siedlungsplätzen
aus verschiedenen Epochen. Die Burganlage auf dem Ahberg ist wohl
für den Attergau die wichtigste!
Durch unser Gebiet führten nicht nur eine Römerstraße oder ein
Keltenweg, auch einige andere Altstraße wie z. B. auf den Ahberg
oder auf den Buchberg sind hier zu finden.
Ein besonderes Phänomen sind die sogenannten Wölbäcker oder
Hochäcker. Es sind dies alte, aufgelassene Ackerkulturen, die sich
hauptsächlich im Wald in ihrer ursprünglichen Form erhalten haben.
Bis vor kurzem im Attergau unbekannt gibt es sie im größeren Ausmaß
um Lenzing, bei Rutzenmoos und zwischen Vöcklabruck und Attnang.
Auch im Gemeindegebiet von Seewalchen, Berg, Vöcklamarkt sind diese
Wölbäcker zu finden. Über Alter und genaue Funktion dieser Anlagen
gibt es nicht viel zu berichten, sie sind zu wenig erforscht.
Anders ist
es bei den Hügelgräbern. Viele solcher Grabstätten wurden schon
geöffnet, so in Mitterkirchen und im Mattigtal. Der Grabhügeltyp, der in
unseren Wäldern hauptsächlich zu finden ist, deutet mit großer
Wahrscheinlichkeit auf eine hallstattzeitliche Besiedlung (800 v. bis
450. v) hin.
Es gibt aber Stellen mit wesentlich kleineren Hügeln, sie könnten aus
der Bronzezeit (bei uns 1800 v. bis 800 v.) stammen. Römischer oder
slawischer Ursprung wäre auch denkbar.
Was wollen wir vom "Heimatverein
Attergau" mit dem Projekt "Zeitreise" bewerkstelligen?
Es sollen
alle geschichtlich interessanten Fakten aus der Vergangenheit des
Attergaues aufgearbeitet werden und das von einem erweiterten
Wissensstand aus.
Dazu ist
natürlich eine archäologische Grabung unbedingt erforderlich. Wir werden
deshalb in Zusammenarbeit mit dem BDA in nächster Zeit einige Gräber
öffnen, um das Alter ihrer Entstehung zu erfahren. Damit können wir für
den Attergau neue bevölkerungsgeschichtliche Kenntnisse sammeln.
Auch die Trasse der sogenannten Römerstraße wird näher untersucht, um
mit einem Querschnitt mehr Einsichten zu gewinnen.
Das ganze Wissen wird der Öffentlichkeit mit Schautafeln an geeigneten
Stellen präsentiert und auch in entsprechenden Broschüren dokumentarisch
aufgearbeitet.
Dass bei dieser Präsentation unsere Burganlagen auf dem Ahberg, dem
Buchberg und dem Koglberg eine besondere Rolle spielen, ist eine
vorrangige Aufgabe.
Ich
wünsche mir und dem Heimatverein Attergau für das geplante Unternehmen
viel Erfolg und für den gesamten Attergau neue Erkenntnisse und neues
Wissen über unsere Vergangenheit.
Konsulent Hans Eicher
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